Englisch
Unsere Gesellschaft war in den letzten gut 20 Jahren einem großen und schnellvoranschreitenden Wandel unterlegen, was sich in Schule, als ein bedeutender Teil der Gesellschaft, ebenso widerspiegelte.
Auch der Englischunterricht war hier keine Ausnahme.
In der Festschrift zu unserem 75-jährigen Schuljubiläum (inzwischen blicken wir auf eine über 100-jährige Geschichte zurück) wird in der Darstellung des Englischunterrichts zwar auch schon auf die Bedeutung der kommunikativen Kompetenz und der mündlichen Ausdrucksfähigkeit hingewiesen, aber die Kompetenz des Sprechens nimmt heute einen weitaus größeren Stellenwert ein als damals.
Hinweise wie „Lieber fehlerhaft sprechen als fehlerfrei schweigen“ ermutigen die Schüler, sich so oft wie möglich mündlich zu äußern.
Sowohl bei schriftlichen als auch bei mündlichen Äußerungen treten die richtige Anwendung von Grammatik, Satzstellung und Wortschatz in den Hintergrund.
Dies lässt sich vielleicht unter der Leitlinie „Message comesbeforecorrectness“ zusammenfassen.
An dieser Stelle sei dem Verfasser erlaubt, einige Sätze aus der Schatztruhe eines Englischlehrers zu zitieren.
- Schülerkommentar zu einem Bild:
„This picture speaks me not so on.“
- Ein humorvoller Lehrer könnte hierauf reagieren, indem er sagt:
„I hope I hear not right.“
- Eine Schülerin äußert sich zum Thema „hobby“:
„I sit often too much clocks for the computer.“
- Ein Schüler in seiner Englischarbeit:
„I came good clear with my grandmother.“
Jemand, dessen Muttersprache deutsch ist, weiß, was die Sprecherin/der Sprecher ausdrücken will, aber ob der Inhalt dieser „messages“ auch für einen englischen Muttersprachler noch erkennbar ist, darf bezweifelt werden.
Eine weitere Veränderung im Englischunterricht hat im Bereich Leistungsüberprüfung stattgefunden.
Während es vor 25 Jahren durchaus üblich war, dass Schüler in schriftlichen Tests ihre Grammatikkenntnisse beweisen mussten und in den Klassen 9 und 10 eine Nacherzählung (Retold) oder einen RCT (Reading Comprehension Test) als Klassenarbeit schrieben, so wurden diese Formen der schriftlichen Leistungsüberprüfung Anfang der 90er Jahre ersetzt durch die „GuidedTextwork“ und etwa 10 Jahre später durch einen zusammengesetzten Test. Dieser diente in erster Linie dazu, die Kompetenzen „Hörverständnis“ und „Leseverständnis“ zu überprüfen.
Im Gegensatz zu früher nimmt heute jede Schülerin/ jeder Schüler am Ende des 9. oder 10. Schuljahres an einer mündlichen Abschlussprüfung teil. Hierdurch wird noch einmal die Vorrangigkeit des mündlichen Bereichs im Englischunterricht deutlich.
Im Zuge der Globalisierung und der rasanten Entwicklung von neuen Technologien gehören viele englische Ausdrücke zu unserem täglichen Sprachgebrauch.
- E-Mail, airport, newsletter, SMS, coffee to go, inclusive… das sind nur einige von ihnen.
Auch diese Zeiterscheinung zeigt, dass dem Englischunterricht in derSchule eine große Bedeutung zukommt.